15. November 2013 Ehemalige Heimkinder, die nach dem Zweiten Weltkrieg Opfer der Heimerziehung wurden, bekommen in Hamburg besonders schwer Hilfe. Das ergibt eine Anfrage der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. So müssen Betroffene teilweise mehr als ein Jahr warten, um einen Termin bei der Anlauf- und Beratungsstelle des Fonds‘ „Heimerziehung in der Bundesrepublik Deutschland in den Jahren 1949 bis 1975“ (Heimkinderfonds West) beim Versorgungsamt zu bekommen. „Der Senat weiß, dass Schadenersatzes nur bis Ende 2014 beantragt werden kann. Danach verfällt der Anspruch auf Schadenersatz oder Rentenersatzleistungen, den die Betroffenen dringend für die Aufarbeitung der Heimerziehung brauchen“, erklärt Mehmet Yildiz, kinder- und jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. „Wer Opfern erst kurz vor Ablauf der Frist Termine anbietet, riskiert wissentlich, dass diese Menschen leer ausgehen, da in den allermeisten Fällen Folgeberatungen nötig sind.“

Im Januar 2012 hatte der Senat lediglich eine Vollzeitstelle eingeplant, inzwischen stehen 3,5 MitarbeiterInnen bereit, um sich um die zahlreichen Beratungssuchenden zu kümmern. „Und das, obwohl der Senat weiß, dass täglich weitere Betroffene Kontakt aufnehmen. Das ist eine Bankrotterklärung für den Senat. Wieder einmal geht der Kürzungsdruck zulasten der Schwächsten“, kritisiert Yildiz. „Wir fordern den Senat auf dafür zu sorgen, dass alle ehemaligen Heimkinder zeitig beraten und die Stellen dafür aufgestockt werden. Darüber hinaus muss der Senat dafür sorgen, dass die Frist zur Einreichung der Anträge verlängert wird. Die Opfer der schwarzen Pädagogik dürfen kein zweites Mal fallen gelassen werden!“

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