14. November 2013 Die heutige Pressekonferenz von Schulsenator Ties Rabe zum schulischen Ganztag war aus Sicht von Mehmet Yildiz, kinder- und familienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, eine reine Märchenstunde. „Wenn alles so toll ist, wie der Senator behauptet, warum hat die GEW Hamburg dann auf ihrem letzten Gewerkschaftstag einen umfangreichen Katalog zur besseren Ausstattung der ganztägigen Bildung verabschiedet? Warum wollen die Elbkinder im Sommer 2014 aus der Essensversorgung für GBS aussteigen? Warum sind viele Stellen an den GBS Standorten so schlecht zu besetzen? Warum ist die Fluktuation beim Personal so hoch?“ Nach wie vor bestünden massive Probleme bei den Personalschlüsseln, bei der Inklusion, bei Essen und Verpflegung oder bei der Bereitstellung der Räume. „Das erfahre ich in vielen Gesprächen mit Eltern und Beschäftigten, aber auch aus Gesprächen mit dem LEA oder den Gewerkschaften“, so der Fachabgeordnete. „Eine korrekte Darstellung der Lage wird es wohl erst geben, wenn dieses System von unabhängiger Seite evaluiert wird, wie wir es schon vor den Sommerferien in unserem Antrag für ein GBS-Sofortpaket gefordert haben.“

Richtig schön gerechnet hat sich der Senator die Personalschlüssel im schulischen Ganztag, meint Yildiz: „Die Werte von 1:19 in den sozialen Brennpunkten und 1:23 an den übrigen Standorten sind feststehende Werte, nach denen der Ganztag finanziert wird. Wenn sie an bestimmten Stellen unterschritten werden, entstehen an anderer Stelle zwangsläufig größere Gruppen. Genau das  berichten mir Beschäftigte und Eltern.“ Außerdem beinhalten die Personalschlüsseln auch Zeiten, die nicht mit den Kindern verbracht werden, wie Elterngespräche, Vorbereitungszeiten und Teamgespräche. „Zur Finanzierung von Inklusion am Nachmittag hat der Senator gleich ganz geschwiegen“, kritisiert Yildiz.

Und auch die Essenssituation bleibt prekär: „Das hat der ganze Rummel um die Bezahlsysteme an den GBS-Strandorten bewiesen“, erinnert Yildiz. „Die Lösung steht nach wie vor im Raum: beitragsfreies Essen für alle Kinder.“ Die hohen Anmeldezahlen zur GBS seien nicht der guten Ausstattung der Ganztägigen Bildung und Betreuung in Hamburg geschuldet sind, sondern einzig der Tatsache, dass es jetzt einen Rechtsanspruch für alle Kinder und für die allermeisten Eltern keine Alternative dazu gebe.

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