14. November 2013 Sozialsenator Detlef Scheele will nach der erzwungenen Schließung der Haasenburg-Heime in Brandenburg wieder ein geschlossenes Heim für Jugendliche aus Hamburg errichten. Das letzte Hamburger Heim dieser Art in der Feuerbergstraße war vor fünf Jahren geschlossen worden, weil das repressive Konzept der Lage der dort untergebrachten Kinder und Jugendlichen nicht gerecht wurde.

„Scheeles Plan ist völlig abwegig. Jugendlichen mit Problemen kann man nicht helfen, indem man sie einsperrt. Das hat die Feuerbergstraße bewiesen, das hat die Haasenburg bewiesen“, kritisiert Mehmet Yildiz, jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Seit einem Jahr läuft die Diskussion um die Haasenburg. Wieder und wieder haben Experten Alternativen vorgeschlagen und begründet. Deshalb hatten wir in der letzten Sitzung des Familienausschusses auch eine Expertenanhörung vorgeschlagen. Aber der Senator will sich nicht mit Alternativen beschäftigen. Er verfolgt weiter die Linie: Wenn wir mit Kindern nicht zurechtkommen, diffamieren wir sie pauschal als kriminell und sperren sie weg.“

Yildiz schlägt stattdessen – auch für die drei Hamburger Jugendlichen, die nach wie vor in der Haasenburg untergebracht sind – eine Poollösung verschiedener Träger für eine einzelfallgerechte Betreuung vor. „Bisher läuft es so: Wenn ein Träger mit einem schwierigen Kind nicht zurechtkommt, schiebt er es weiter zum nächsten. Und irgendwann landet es dann in der Geschlossenen Unterbringung oder im Gefängnis.“ Es gibt in Hamburg aber Träger die bereit sind, koordiniert zu arbeiten und gemeinsam nach passenden Maßnahmen für jeden einzelnen Jugendlichen zu suchen. „Das Einsperren in Heimen macht Kinder und Jugendliche erst richtig kaputt, das hat sich über die Jahre unwiderlegbar erwiesen“, so Yildiz. „Das müsste doch auch Senator Scheele endlich verstehen.“

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