Am Freitag 20.1. fand in Hamburg der Jahresempfang der Bundeswehr Universität (BWU) statt mit einem besonderen Festakt zum 50. Bestehen der Helmut – Schmidt – Universität der Bundeswehr. Die Präsidentin der Bürgerschaft nahm an dem Empfang teil.
Mehmet Yildiz, Abgeordneter der Bürgerschaft dazu, „Wissenschaft und Forschung sollten dem Erhalt des Friedens und einer solidarischen Entwicklung der Gesellschaft dienen. Deshalb gehören Forschung und Lehre in zivile Hand. Wir setzen uns in jedem Bereich für die Erhaltung eines globalen Friedens und im Konkreten in unserem Umfeld gegen Rüstungsexporte über den Hamburger Hafen ein. Statt der Hochrüstung der Bundeswehr und der NATO rufen wir Jede/n dazu auf, den Mut aufzubringen, selbständig zu denken und sich gegen die derzeit stattfindende Eskalation von Bewaffnung und deren immer neue Rechtfertigungen zu wenden.“
„Positiv Beziehen können wir uns dabei auch auf Helmut Schmidt, der Zeitlebens aus eigener Erfahrung gegen Kriege war und sich als Elder Statesman in seinen Vorträgen für Frieden und Dialog eingesetzt hat und seine Weltanalyse in dieser Beziehung änderte. Helmut Schmidt, der gegen die Kriegsbeteiligung im Balkan war und für das Selbstbestimmugnsrecht der dortigen Ethnien und Nationen, während Hans Dietrich Genscher Kroatien anerkannte und die Spaltung von Jugoslawien vorantrieb und Joschka Fischer für eine aktive Kriegsbeteiligung auf dem Westbalkan eintrat und damit die Grünen in Richtung Kriegspartei bewegte. Schmidt stand auch für gute Beziehungen zu Russland und es ist naheliegend, dass er Heute, wie noch Teile der SPD, für einen baldigen Frieden und für Diplomatie mit Russland eintreten würde“, so Yildiz weiter.
2014 äußerte sich Helmut Schmidt zu den EU- Erweiterungsplänen Richtung Ukraine und warnte vor einem Dritten Weltkrieg : “ … die EU hat Größenwahn … die EU hat in dieser Region (Ukraine – Georgien ) nichts zu suchen. EU – Bürokraten stellen die Ukraine vor die angebliche Wahl , sich zwischen West und Ost entscheiden zu müssen. „
Yildiz weiter, „wenn wir auch nicht in Allen Bereichen mit Helmut Schmidts Politikvorstellungen übereinstimmen, so sind seine Meinung und seine Haltung und Äußerungen zum Thema Frieden und Dialog aktueller denn je. Daher muss Deutschland gerade jetzt die Rolle übernehmen, für den Frieden zu vermitteln, anstatt die Ukraine militärisch, weiter hochzurüsten und mitten in Europa einen dritten Weltkrieg zu riskieren. Die realitätsferne Vorstellung die Ukraine könnte diesen Krieg gewinnen und müsse dafür aufgerüstet werden, wird absehbar zu weiteren tausenden Toten führen. Auch führende Generäle aus den USA und der Bundeswehr teilen diese Ansicht. Es muss sofort verhandelt werden.“
Zeitgleich zum Empfamg der BWU traf sich auf dem US– Stützpunkt Rammstein die Ukraine Kontaktgruppe mit vielen hochrangigen Teilnehmer_innen, u.a. den NATO Verteidigungsministern, um über neue Waffenlieferungen an die Ukraine zu sprechen. Auch hier wäre friedensorientierte Vernunft anstatt Kriegsorientierung zugunsten der Rüstungsindustrie auf Kosten der Menschen in der Ukraine, Russland und Europa gefragt gewesen.