Mehr Mitbestimmung und Transparenz bei der möglichen Austragung der Fußball-EM 2024 in Hamburg fordert die Fraktion DIE LINKE in einem Antrag, der in der kommenden Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft diskutiert werden soll. Im Zentrum steht die Offenlegung aller im Zusammenhang mit der EM eingegangenen Verpflichtungen. Wie aus mehreren Schriftlichen Kleinen Anfragen der Linksfraktion hervorgeht, hat der Senat der UEFA in diesem Zusammenhang bereits eine Reihe teils zweifelhafter Zusicherungen gemacht. Diese sollen laut Antrag auf dem Hamburger Transparenzportal – auch in deutscher Übersetzung – veröffentlicht werden. Außerdem fordert DIE LINKE vom Senat eine rechtliche Bewertung der geforderten Demonstrationsverbotszone und der geplanten Verkaufsbeschränkungen vorzulegen.
„Wir wollen, dass die EM 2024 in Hamburg ein Erfolg und Bereicherung für alle Hamburgerinnen und Hamburger wird. So, wie der Senat an die Sache herangeht, ist das aber nicht zu erwarten“, meint Mehmet Yildiz, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. „Der Senat unterschreibt artig alle Vorgaben der UEFA und seien sie noch so zweifelhaft wie das Demonstrationsverbot rund um die Stadien oder die Steuerbefreiung der Gewinne der Fanzonen.“
Es gelte zu verhindern, dass nur die UEFA und deren Sponsoren von einer Fußball- Europameisterschaft profitierten. „Wir wollen durch den Antrag den Senat dazu bringen, die Vertragsinhalte und Verpflichtungen klar zu benennen, diese zu veröffentlichen und vor der Zusicherung von Garantien die Bürgerschaft zu informieren. Außerdem soll durch Nachverhandlungen die Möglichkeit geschaffen werden, dass auch die lokale Wirtschaft von dem Turnier profitieren kann. Wir wollen keine EM der Eliten, Funktionäre und Großsponsoren, sondern eine EM für alle“, sagt Yildiz.