Die LINKE kritisiert Senator Scheeles Vorstoß, härtere Richtlinien bei der Vergabe von Pflegekindern einzuführen. Nach dem Tod des Pflegekinds Chantal hatte er als Erstmaßnahme angeordnet, härtere Kontrollen der Pflegefamilien durchzuführen, zum Beispiel durch erweiterte Führungszeugnisse, Haarproben und Drogentests für alle Haushaltsangehörigen ab 14. Jahren. Diese sollen nun in eine vorläufige Fachanweisung übernommen werden.

Dazu erklärt Mehmet Yildiz, familienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: „Scheeles Schnellschuss bestätigt die Misstrauenskultur des Senates. Anstatt Pflegefamilien bei der Bewältigung ihres Alltages zu unterstützen, werden sie einer unverhältnismäßigen Kontrollen unterzogen. Solche Law-and-Order-Prozeduren hätten den Tod von Chantal auch nicht verhindert.“

Auch der voreilige Versuch Scheeles, mit einer so genannten „Rekommunalisierung“ schnell Abhilfe zu verschaffen, sieht Yildiz kritisch: „Auch hier handelt der Senator überhastet und planlos. Das System umzukrempeln ohne ein finanzielles und strukturelles Konzept, ist nicht sinnvoll. Und Verträge mit freien Trägern bei der Auswahl und Betreuung der Pflegeeltern zu kündigen, und diese nicht bei maßgeblichen Umstrukturierungen mit einzubinden, ist verantwortungslos.“

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