Eigentlich könnten eine Fußball Weltmeisterschaft oder ein Sport Großevent ein wundervolles Ereignis sein, ein Zeichen des respektvollen Miteinanders, der Solidarität und ein Ausdruck von Völkerverständigung und gelebtem Internationalismus.
Davon sind leider momentan sämtliche Sportgrossereignisse weit entfernt. Das grösste Problem ist, dass die FIFA, das IOC und die UEFA kommerziell denken und handeln und dadurch WM, EM und Olympische Spiele zu kommerziellen Großereignissen geworden sind. Als Folge davon werden die Spiele mittlerweile durch korrupte Mafiamethoden vergeben. In diesem Rahmen werden die Gastgebergeberländer und Städte mit Knebelverträgen dazu gezwungen im vorgegebenen Rahmen repräsentative Stadien und Infrastruktur zu bauen und über Werbung und Sonderrechte riesige Profite für einige wenige große Konzerne, die FIFA, das IOC und die UEFA zu garantieren. Die Kosten der Spiele werden. von den SteuerzahlerInnen der austragenden Länder und Städte getragen und oftmals bleiben verwaiste Sportstätten zurück.
Die FIFA hat die jetzige Fußballweltmeisterschaft mit dubiosen, mafiaähnlichen Methoden an Katar vergeben. In Katar werden die Menschenrechte und die Arbeitsrechte mit Füßen getreten. Die Regierung Katars finanziert unter anderem den sogenannten Islamischen Staat und ist am Jemenkrieg beteiligt, in dem über 400 000 Menschen starben und über 16 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind. Während der Bauarbeiten an den WM Stadien starben weit mehr als 15000 migrantische Arbeiter aufgrund menschenverachtender Arbeitsbedingungen. Eine Durchführung der WM dort ist unerträglich und verantwortungslos, ist ein Verrat gegen die Menschlichkeit.
Knebelverträge und Profitdenken dominieren auch die Vorbereitungen der Fußball EM in Deutschland. Auch hier gelten Knebelverträge und werden die horrenden Kosten bereits jetzt auf die SteuerzahlerInnen abgewälzt, wie zum Beispiel am Kauf des Stadiongrundstücks des HSV deutlich wurde.
Es muss endlich ein Umdenken stattfinden. Sport und insbesondere internationale Turniere sollten der Völkerverständigung dienen und nicht dem Profit, Kommerz, Nationalismus und Konkurrenzdenken. Wettbewerb kann Spaß machen und spannend sein. Im Zentrum des sportlichen Wettbewerbs sollte aber immer Freundschaft stehen.
Im Bewusstsein der tausenden Toten migrantischen Arbeiter beim Bau der WM Stadien sowie der Beteiligung Katars am Jemen Krieg und dem damit zusammenhängenden Tod von Hunderttausenden Menschen, machen Deutschland und auch andere Länder Geschäfte mit Katar und unterstützen so die dortige Regierung bei Kriegsverbrechen und dem systematischen Verletzen der Menschenrechte.
Wenn tatsächlich die Fussballverbände und die Fußballmannschaften ein Interesse an Frieden, Völkerverständigung und Menschenrechten haben, dann müssten Sie die WM boykottieren. Ansonsten lassen sie sich für eine Akzeptanz von Kriegsverbrechen und der Verletzung der Menschenrechte durch Katar instrumentalisieren. Wichtig ist auch, dass die WM, die EM und die Olympischen Spiele komplett neu gedacht werden – und das die FIFA, die UEFA und das IOC ihre korrupten Führungen ersetzen oder sie besser insgesamt durch neue nicht profitorientierte Organisationen ersetzt werden.