In der Debatte um den Verbleib des elfjährigen Jeremie warnt Mehmet Yildiz, familienpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft, davor, den Fall parteipolitisch auszuschlachten. „Wir sollten vielmehr sachlich und fachlich die Fehler suchen und analysieren und dann daran arbeiten, dass so etwas in Zukunft nicht mehr vorkommt.“

Yildiz verteidigte individualpädagogische Maßnahmen als grundsätzlich richtig und wichtig. „Kinder in besonders schwierigen Situationen müssen die Möglichkeit haben, durch einen Ortswechsel dem problematischen Alltag zu entfliehen. Attraktive Angebote und Projekte müssen deshalb weiter fortgesetzt und entwickelt und unterstützt werden.“

Yildiz bezeichnete eine pädagogische Ausbildung als „natürlich wünschenswert“. Personen wie im aktuellen Fall die „Zirkusmutter“, die keine pädagogische Ausbildung haben, sollten allerdings viel stärker als bisher unterstützt werden, so etwa durch Fortbildungen und Beratungsangebote.

„Wir müssen es hinbekommen, dass auch nicht speziell ausgebildete Bezugspersonen fit sind für den Umgang mit betroffenen Kindern“, sagte Yildiz. Dabei müssten die betroffenen Kinder und Familien im Fokus stehen, nicht die Kosten. „Wenn wir unsere Kinder und Familien nicht optimal unterstützen, werden die Folgekosten später höher sein“, so der Fachabgeordnete. „Daher sollten wir uns lieber Gedanken machen, wie wir die bestehenden Projekte ausweiten und unterstützen können, damit Kindern wie Jeremie konkret und fachlich geholfen werden kann.“

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