Freitag Abend nahmen an unserer Veranstaltung „Afghanistan – Was war und wo geht die Reise hin? Analysen – Lage -Zukunftsaussichten“ in der Alevitischen Gemeinde rund 50 Interessierte teil. 17 davon per Zoom.
Ulrich Tilgner – TV- Journalist und Buchautor, Najia Afshari – Aktivistin von KUFA, Metin Kaya,(Abgeordneter DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft), Tahir Khairkhowa, ein Mitglied des Hazara Kulturvereins und ich diskutierten intensiv und mit dem Publikum die historischen Verantwortlichkeiten für Krieg und Zerstörungen in Afghanistan. Deutlich wurde, dass die Zerstörung des Landes im Wesentlichen auf Grundlage geopolitischer Interessen der USA und Ihrer Verbündeten wie auch auf der kolonialistischen Vergangenheit in der Region beruht.
Leider stehen auch weiterhin Völkerrecht, Menschenrechte und die Verbesserung der Situation der Afghanischen Bevölkerung nicht im Mittelpunkt der Agenda der westlichen Regierungen, sondern Geopolitik und der Zugang zu Ressourcen und Handelswegen.
Der militärische Rückzug ist unter anderem dadurch motiviert, dass die USA und die NATO sich nun auf den Indopazifik für eine Auseinandersetzung mit China konzentrieren. Gleichberechtigung der Frau und ein gleichberechtigtes Zusammenleben der unterschiedlichen Ethnien und Religionsgruppen in Afghanistan sowie Frieden und die Überwindung von Unterdrückung durch die Taliban kann deshalb nur von der afghanischen Bevölkerung in solidarischer Zusammenarbeit mit internationalen solidarischen Kräften erkämpft werden. Eine föderalistische Struktur wäre eine gute Voraussetzung. Wir haben verabredet uns regelmäßiger zu treffen, um Perspektiven und konkrete Aktivitäten zu entwickeln und weitere Menschen einzubinden.
Zu Beginn und am Ende erfreute uns die Gruppe Salima mit wunderschöner afghanischer Musik.