Unsere Kundgebung für Frieden und Solidarität im Öjendorfer Park besuchten am Sonnabend rund 700 Menschen. Bei Sonnenschein und internationaler Musik genossen Besucher_innen und Gäste des Parks gleichermaßen Unterhaltung, Kultur, Musik und Politik.

Der fraktionslose Bürgerschaftsabgeordnete Mehmet Yildiz betonte, dass In Kriegen grundsätzlich die Reichen profitieren und die Arbeiterklasse und Unterdrückte sterben. „Die Kriege im Jemen, in der Ukraine und in Syrien müssen sofort beendet werden. Wir wollen nicht mehr, dass unsere Kinder sterben, damit die Rüstungsindustrie verdient und die USA ihre Hegemonie durchsetzen können. Wir stehen für weltweiten Frieden und wollen, dass alle Menschen weltweit in Würde leben können. Dafür muss allerdings auch die Ausbeutung der Rohstoffe und die kolonialistische Ausbeutung überwunden werden“, so Yildiz.

Marco Gasch vom Hamburger Forum forderte einen Stopp der Rüstungsspirale und die Beendigung aller Kriege. Er kritisierte die NATO-Osterweiterung als ursächlich für den momentanen Krieg in der Ukraine und forderte den Stopp der Sanktionen. Gasch sagte, dass dieser Krieg nur durch Verhandlungen und nicht durch Waffenlieferungen beendet werden könne. „Frieden statt Krieg! Die Waffen nieder! Das ist unsere Losung. Wir benötigen eine starke Friedensbewegung, die sich entschlossen für Frieden einsetzt. Ich lade Euch ein am 3. Oktober an unserer Friedensdemonstration in Hamburg teilzunehmen“, so Gasch.

Das Team DJ Mo aus dem Iran unterhielt die Besucher_innen als erste Band mit einer modernen Version von iranischer und afghanischer Musik – elektronisch mit Percussion.

„Wir müssen alles Leben auf der Welt schützen, die Menschen, die Tiere und die Natur sind eine Einheit die wir nicht zerstören dürfen“, forderte Rahime Sürücü von der Weltnatur Initiative. Der Musiker und Journalist Martin Dolzer skizzierte die Ereignisse während des Hamburger Aufstands in Schiffbek und die Entstehung des Öjendorfer Parks, der auf dem Schutt der umliegenden Stadtteile aus dem 2. Weltkrieg gestaltet wurde. Diese Umgestaltung sei ein gutes Beispiel für die Gestaltung einer friedlichen Zukunft. „Manchmal ist es aber auch notwendig unbeirrt Widerstand zu leisten und die Hegemonie zu hinterfragen, um zum Frieden zu gelangen. Insbesondere wenn Internationalist_innen die sich für den Frieden, Rüstungskonversion und ein solidarisches Zusammenleben aller Menschen einsetzen, von Einigen, die sich selbst als links bezeichnen, ohne jegliche Grundlage als rechtsoffen denunziert werden. Abgelenkt werden soll so von deren Abschied von einer konsequenten Oppositions- und Friedenspolitik und deren Unterstützung für Waffenlieferungen an die Ukraine, in der auch faschistische Kräfte starken Einfluss und durch Asow und andere Kräfte militärische Macht haben,“ so Dolzer.

Die Rapperin Linda Kreankova spielte anschließend modernen Hip/Hop und Rap mit kritischen Texten. Insbesondere Jugendliche tanzten und genossen ausgelassen den Groove.

Omar Afanih von der Palästinensischen Gemeinde Hamburg skizzierte die aggressive Politik der sehr weit rechts stehenden derzeitigen israelischen Regierung und radikaler Siedler gegen die palästinensische Bevölkerung. „Es bestürzt mich sehr mitzuerleben, dass allem Anschein nach in der heutigen Welt noch immer mehr Gelder für die Rüstungsindustrien ausgegeben werden, als für den Erhalt von Leben investiert wird. Ich appelliere an die Anwesenden dieser Kundgebung, eure Stimmen zu erheben und euch für eine friedliche Welt einzusetzen. Eine Welt, in der alle Völker in Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung leben können. Wir stehen somit für ein Ende der Besatzung Palästinas, für Frieden in Palästina und Frieden auf der gesamten Welt“, sagte Afanih.

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE, Dieter Dehm, kritisierte die aggressive Aaußenpolitik der Grünen unter Außenministerin Baerbock. „Diese Politik ist gefährlich“, so Dehm. Er skizzierte die historische Entwicklung zum Ukrainekrieg durch die NATO_Osterweiterung und das Überschreiten sämtlicher Haltelinien Russlands durch das Militärbündnis. „Die ukrainische Armee hat seit 2014 entgegen den Minsk Abkommen den Donbass angegriffen. In der Duma haben viele Parteien und Politiker schon lange vor dem Ausbruch des Krieges versucht die Regierung zu einer militärischen Intervention zu drängen. Wladimir Putin hat dagegen lange versucht den Konflikt mit friedlichen Mitteln und Diplomatie zu lösen“, schilderte Dehm seine Erfahrungen aus der Ausschussarbeit im Bundestag und erinnerte so daran, dass es in Russland eine durchaus heterogene herrschende Klasse und Politiklandschaft gibt.

Rene Tenenjou, Janosch Pangritz und Martin Dolzer unterhielten die Menschen im Park danach mit einer Mischung aus Reggae, African Jazz, Soul und Rock mit politischen Texten.

Darwin Fuentes vom Café Internationale Solidarität beschrieb die momentane Situation in Chile und skizzierte die unzähligen von den USA mitgetragenen Putsche und Putschversuche gegen linke Regierungen und die Menschenrechtsverletzungen von Contras, Todesschwadronen und Drogenbanden in Südamerika in den letzten Jahrzehnten. Insbesondere ging er auf den Putsch in Chile und die Ziele der sozialistischen Regierung unter Salvador Allende vor dem Putsch ein. Er forderte das Recht auf eine selbstbestimmte Zukunft für die Bevölkerungen einschließlich der Indigenen. „Die Ausbeutung der Rohstoffe, der Zerstörung von Mensch und Natur zum Nutzen einiger Weniger muss endlich aufhören“, so Fuentes.

Der Liedermacher Claus Veith brachte danach mit Coverversionen und eigenen Liedern die Besucher_innen zum Nachdenken und mitsingen.

Der linke Bürgerschaftsabgeordnete Metin Kaya kritisierte die fehlgeleitete Politik der Bundesregierung. „Während Milliarden von Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr und Waffenlieferungen ausgegeben werden, mangelt es an Geld im Sozialsystem, in der Bildung und bei der Öffentlichen Daseinsvorsorge“, so Kaya.

Zum Abschluss begeisterte die Band von Murat Inci mit türkischer Rockmusik mit Texten für den Frieden und gegen Unterdrückung.

Wir bedanken uns bei Allen die bei der Vorbereitung und Durchführung des Fests geholfen haben.

Einen Film vom Fest findet Ihr auf dem Friedenskanal:

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