Beim 24. Bundestafeltreffen in Mannheim wurde am letzten Donnerstag deutlich, dass die Tafeln in Deutschland momentan mehr als 2 Millionen Menschen versorgen. Insgesamt verteilten sie rund 265.000 Tonnen Lebensmittel im vergangenen Jahr.
Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise, von Kriegen und den Sanktionen gegen Russland, steigt die Inflation in der BRD weiter – und so wird auch die Zahl der Menschen, die auf die Tafeln angewiesen sind, ständig weiter steigen. Ein Drittel der bundesweiten Anlaufstellen verzeichnete von Beginn des Krieges in der Ukraine und den Preissteigerungen bis Juni 2023 einen deutlichen Zuwachs. Rund ein Drittel der Tafeln muss seitdem 50 Prozent mehr bedürftige Menschen versorgen. Bedürftige sind Erwerbslose (34 Prozent), Rentner (31 Prozent) und mittlerweile auch 31 Prozent Berufstätige.
Seit Jahren sinken die realen Löhne, dagegen steigen die Energiepreise (50%), Miete und Lebensmittel (über 20%) ins Unermessliche. Viele Menschen stehen am finanziellen Abgrund. Mittlerweile weisen 40 Prozent der Tafeln arme Menschen mit einem Aufnahmestopp ab. 60 Prozent von mehr als 500 befragten Tafeln erklärten, reduzierte Mengen verteilen zu müssen. Viele mussten außerdem zusätzlich oder länger öffnen und die Möglichkeiten zum Abholen von Lebensmitteln verringern. Fast 30 Prozent fertigten Wartelisten an.
Die Konzerne machen in der Krise Riesengewinne und die Bundesregierung und Landesregierungen fungieren mit ihrer Politik als Stütze dieser ungerechten Ordnung. Staatliche Stellen lassen die Tafeln eine Lücke schließen, die eigentlich in staatliche Daseinsvorsorge gehört. Leistungen wie das Bürgergeld und Arbeitslosengeld und viele Löhne sind einfach nicht hoch genug für ein würdiges Leben.
Die Tafeln machen tolle Arbeit und ich danke allen Menschen, die dort arbeiten. Aber: Es muss endlich eine Umverteilung des Reichtums von „Oben nach Unten“ stattfinden. Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer, Übergewinnsteuer für hohe Gewinne und eine erhebliche Anhebung der Mindestlöhne, das wären erste Schritte – anstatt immer mehr in Militär, Rüstung und Kriege zu investieren. Das vorhandene Geld muss umverteilt werden und zuerst für die Armutsbekämpfung und in die Zukunft der Menschen investiert werden. Langfristig wird es im Kapitalismus allerdings keine gerechte Verteilung des Reichtums und auch keinen anhaltenden Frieden geben.
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