Der Niedergang der Linken sollte keinen Sozialisten freuen. Der Feind ist das herrschende System, nicht die fortschrittlichen Kräfte. Ich bedaure, dass die Linkspartei von ihrem Erfurter Parteiprogramm abgewichen ist und nicht mehr die antikapitalistische Friedenshaltung vertritt. Doch die Schwäche der linken und sozialistischen Kräfte in dieser kapitalistischen Gesellschaft sollte uns nicht freuen. Sachliche und auch kontroverse Kritik ist angebracht aber Schadenfreude darüber, dass die Linke immer schwächer wird, ist wenig sinnvoll.
Denn in den aktuellen Kriegen und Krisen, in denen der Imperialismus steckt, müssen wir mit unserer Einheit die Arbeiterbewegung (Arbeitern, Schülern, Studenten, Frauen) organisieren, um für eine bessere Welt ohne Kriege, Armut und Umweltzerstörung zu kämpfen. Wir sollten uns über eine Stärkung solcher Positionen freuen und nicht über unsere Schwäche. Wir müssen aus dieser Schwächung lernen, um die Zukunft stärker zu gestalten. Dafür sind Kritik und Selbstkritik ein wichtiges Instrument von Sozialisten.
Daher müssen wir unsere Kraft darauf richten, in den Schulen, Universitäten, Betrieben und Stadtteilen Basisstrukturen zu schaffen und für gesellschaftliche Veränderungen zu arbeiten. Wahlen allein werden die gesellschaftlichen Verhältnisse nicht verändern. Parlamente sind ein Teil der politischen Arbeit und ein Ort, um den Unterdrückten, den Arbeitern, Schülern, Studenten, Frauen eine Stimme zu geben.
Parlamente sind aber nicht die Orte der Veränderung. Ohne die Bewegung auf der Straße wird sich in den Parlamenten nichts bewegen. Denn wenn Wahlen alleine tiefgreifende Veränderung bringen würden, dann hätten die Kapitalisten die Parlamente schon längst abgeschafft. Daher ist es unsere Aufgabe aufzuklären und gemeinsam mit der Gesellschaft für Frieden, ein menschenwürdiges Leben und den Erhalt der Natur zu kämpfen. Die Aufgabe von Sozialisten und Kommunisten ist es, diesen Kampf zu organisieren.
Daher lasst uns gemeinsam daran arbeiten stark zu werden und keine Zeit mit Schadenfreude über unsere Schwäche verschwenden.
Mit solidarischen, sozialistischen Grüßen
Mehmet Yildiz