„Das Verkehrschaos in der Hansestadt ist eine Folge der Planlosigkeit des Senats. Um in einer Großstadt wie Hamburg eine Verkehrsplanung im Sinne aller Verkehrsteilnehmer_innen zu gestalten, muss in erster Linie der ÖPNV gut ausgebaut und für alle bezahlbar, sprich umsonst oder steuerfinanziert sein und ein vernünftiges Parkkonzept für Autofahrer_innen aus dem Umland ausgebaut werden“, erklärt der fraktionslose Bürgerschaftsabgeordnete Mehmet Yildiz. „Die ganze Stadt wird stattdessen ohne Gesamtkonzept umgebaut. In allen Stadtteilen gibt es zum Teil unnötige oder unkoordiniert angeordnete Baustellen und weiträumige Einzäunungen, die oftmals auch noch viel zu lange, weil insgesamt schlecht geplant, weiträumig den Verkehr für Fußgänger_innen, Fahrradfahrer_innen und Autofahrer_innen gleichermaßen behindern oder ganz lahm legen. Die Grundprobleme gut ausgebauter ÖPNV-Netze, auch für weniger privilegierte Stadtteile, der mögliche Bau von Straßenbahnen sowie das schaffen von gut angebundenem Parkraum für Menschen aus dem Umland werden unterdessen nicht angegangen.“

Das es auch anders geht, würden Beispiele wie Barcelona zeigen. „In der katalanischen Metropole führen ein gut ausgebauter ÖPNV und ein ausgewogenes Konzept für Fußgänger_innen, Fahrradfahre_innen und Autofahrer_innen zu Zufriedenheit und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer_innen. Hier werden nicht die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmer_innen gegeneinander ausgespielt, sondern zum Besten aller gehandelt. Daran könnte sich Hamburg ein Beispiel nehmen. Fahrradwege hauptsächlich für den urbanen Mittelstand und den ÖPNV lediglich für ohnehin privilegierte Stadtteile in der Stadtmitte auszubauen, führt dagegen zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft. In Billstedt sind zum Beispiel die Mehrheit der Fahrradwege nicht mehr nutzbar, seit mehreren Monmaten ist der Stadtteil nur noch über schlecht ausgebauten Schienenersatzverkehr erreichbar“, kritisiert Yildiz.

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