Die Sozialbehörde hat das Beratungsnetzwerk „come in“ um eine Million Euro mit Mitteln des  Europäischen Sozialfonds ESF aufgestockt. Sozialsenator Scheele hat aus diesem Anlass das neue „come-in“-Büro in Hammerbrook feierlich eröffnet. Die Linksfraktion kritisiert dies angesichts der massiven Kürzungen im Sozialetat als billigen PR-Gag. Zudem bestehen Zweifel an der Wirksamkeit des Projekts: Statt den Beratungsdschungel auszuweiten, sollten Lehrstellen für Jugendliche geschaffen werden.

„Wie kann Sozialsenator Scheele ernsthaft behaupten, dass er nach dem Motto ,Keiner darf zurückbleiben‘ handeln würde, wenn im Sozialetat 67,5 Millionen Euro gekürzt werden sollen? Das ist vor allem ein billiger PR-Gag. Diese Kürzungen werden dramatische Folgen haben, gerade in den sozial benachteiligten Stadtteilen. Eine Million Euro für ,come in‘ sind weniger als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein“
, kritisiert Mehmet Yildiz, Sprecher für Kinder- und Jugendpolitik.

„Der ,Beratungsdschungel‘ wird immer unübersichtlicher. Die Website der Schulbehörde ichblickdurch.de nennt bereits 24 Beratungsstellen in Hamburg – ohne ,come in‘. Gebracht hat das wenig – außer dass die Leute denken, der SPD-Senat würde etwas für die Jugendlichen tun. Tatsächlich haben aber im letzten Jahr nur 21 % der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss und 26 % der Jugendlichen mit Realschulabschluss eine Lehrstelle bekommen. Die eine Million Euro wären daher besser in außerbetrieblichen und schulischen Ausbildungsplätzen angelegt“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin Dora Heyenn.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert