Die israelische Armee hat im Gazastreifen in 4 Monaten 33 000 Zivilist_innen getötet – davon waren mehr als 25 000 Frauen und Kinder. Zudem wurden 77 Journalist_innen (72 davon Palästinenser_innen) und 14 Mitglieder von Hilfsorganisationen getötet, obwohl klar war, dass sie Hilfsorganisationen angehörten. 1,9 Millionen Palästinenser_innen wurden vertrieben. Die wichtigsten Krankenhäuser wurden angegriffen und großteils zerstört, durch den Boykott der Lieferungen von Lebensmitteln und lebenswichtiger Infrastruktur werden die Menschen in Hunger und Krankheit getrieben. Das sind zu verurteilende Kriegsverbrechen.
Mittlerweile gibt es Proteste von hundertausenden israelischen Menschen gegen diese brutale Politik der Regierung Netanjahu. Sie fordern zurecht seine Absetzung.
Um zu verdeutlichen welche Intensität und Brutalität das Vorgehen der Regierung Netanjahu hat: Im Krieg in der Ukraine wurden in zwei Jahren laut Daten von Statista 10 675 Zivilist_innen getötet und 20 080 verletzt. Wenn man die Berichterstattungen und politischen Feindzuschreibungen in den beiden Konflikten vergleicht, wird eine vollkommen unterschiedliche Herangehensweise und Bewertung deutlich. Das zeigt auch die sogenannte Ukrainekonferenz Mitte der Woche von 50 Staaten. Dort wurden Entschädigungen und die Aufarbeitung der Kriegshandlungen Russland in der Ukraine beschlossen und ein „Haftbefehl“ gegen Wladimir Putin erlassen.. Dieses Treffen hat keine demokratische Grundlage, dient der Zuspitzung des Kionflikts und ist aufgrund des beschriebenen Zusammenhangs einseitig und scheinheilig.
Jede/r Tote und Verletzte ist zuviel. Deshalb müssen beide Konflikte mit einem sofortigen Waffenstillstand beendet werden. In Israel/Palästina muss internationaler Druck auf die israelische Regierung ausgeübt werden und endlich die seit Jahrzehnten von der UN beschlossene Zweistaatenlösung umgesetzt werden – im Ukrainekrieg müssen die NATO-Staaten Friedensverhandlungen zwischen der russischen und der ukrainischen Regierungen zulassen, anstatt sie zu verhindern ( wie zu Anfang des Konflikts Boris Johnson und der gesamte Westen) und sofort jegliche Waffenlieferungen einstellen.